Shingal war ein Genozid!

Heute jährt sich zum sechsten Mal der Überfall der Terrormiliz „Islamischer Staat“ am 03.08.2014 auf die ethnischen und religiösen Minderheiten in Südkurdistan/Nordirak. Beim ihrem Angriff auf die Region Shingal verübten die Djihadisten ein Massaker, dem vor allem êzîdische Kurdinnen und Kurden zum Opfer fielen, tausende Frauen und Mädchen wurden in die Sklaverei verschleppt. Über den Verbleib vieler Opfer der IS-Barbarei besteht auch heute noch keine Gewissheit.

Die Justiz der Bundesrepublik Deutschland hat nun erste Schritte unternommen, zur Aufklärung dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit beizutragen. Seit April muss sich erstmal ein IS-Anhänger wegen seiner Verbrechen vor einem deutschen Gericht verantworten. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, gemeinsam mit seiner deutschen Frau eine Êzîdin und ihre Tochter als Sklavinnen erworben und das Kind grausam getötet zu haben. Die Kurdische Gemeinde Deutschland beobachtet den Prozess vor dem Frankfurter Oberlandesgericht von Beginn  an.

Zur Erinnerung an die Gräueltaten des IS und anlässlich der voraussichtlich letzten Anhörung der Mutter vor Gericht, wird die Kurdische Gemeinde am Dienstag, den 11.08.2020 von 9:30-13:00 Uhr eine Mahnwache an der Konstabler Wache (Ecke Konrad-Adenauer-Straße/Zeil) abhalten.