Von Kurdistan bis Deutschland – Fachtagung gegen antikurdischen Rassismus

Am 26. November dieses Jahres fand in der Evangelischen Akademie Frankfurt die Fachtagung:
„Von Kurdistan bis Deutschland – antikurdischer Rassismus als gesamtgesellschaftliche Herausforderung“ der Kurdischen Gemeinde Deutschland statt.

Angesichts der drohenden weiteren Invasion der Türkei in Rojava/Nordsyrien und dem brutalen Vorgehen der Islamischen Republik Iran gegen die eigene und kurdische Bevölkerung sowie exilierte kurdische Oppositionsparteien im Irak, ist die Thematik der Fachtagung von außerordentlicher Aktualität.

Eröffnet wurde die Fachtagung durch ein Grußwort des stell. Bundesvorsitzenden der KGD, Mehmet Tanriverdi und einer Rede der stell. Vorsitzenden des Landesverbandes Hessen der Kurdischen Gemeinde, Behkash Takouk.

Nach einer Schweigeminute für Jina Amini und alle Opfer der aktuellen Gewalt der islamistischen Republik Iran führte Frau Prof. Dr. Cinur Ghaderi (Bochum) in das Thema ein.

In ihrem Vortrag ging sie der Frage nach, ob der von Kurd:innen erlebte Rassismus als dezidiert antikurdischer Rassismus verstanden werden muss, oder es sich um ein verallgemeinerbares Phänomen handelt.

Auf den sich anschließenden beiden Panels zu antikurdischem Rassismus in Deutschland und den Herkunftsstaaten der Deutsch-Kurd:innen wurde darüber diskutiert, wie sich das Phänomen konkret äußert und welche Akteure maßgeblich beteiligt sind. Während Prof. Ghaderi und Prof. Kenan Engin (Berlin) im ersten Panel über Rassismus und Migration mit Deutschland-Bezug sprachen, widmeten sich im zweiten Panel Dr. Ismail Küpeli (Köln) und Prof. Susanne Schröter (Frankfurt) vor allem der Rolle transnationaler Akteure. Dabei wurde die besondere volksverhetzende Rolle der türkischen Religionsbehörde Diyanet und ihrer deutschen Dependance Ditib als Multiplikatoren der nationalistischen und islamistischen Politik der türkischen Regierung herausgestellt. Der Autor Kakshar Oremar widmete sich in seinem Beitrag der Geschichte der Kurd:innen in Iran und ihren gegenwärtigen Bedingungen.

Abgerundet wurde die Fachtagung mit einem offenen Gesprächsformat in dem Tagungsgäste und die beteiligten Wissenschaftler:innen in ein vertieftes Gespräch über das Tagungsthema und die Möglichkeiten seiner Bewältigung kamen. Die Intensität, der sich anschließenden Gespräche und Diskussionen, zeigen, wie dringlich dieses viel zu wenig beleuchtete Thema von Politik und Zivilgesellschaft aufgegriffen und angegangen werden muss.


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