PRESSEERKLÄRUNG: 155/2310-2017
Appell an die freie Welt
Die Kurdische Gemeinde in Deutschland, und das kurdische Volk weltweit, rufen die Menschen und Regierungen des Westens und aller Länder auf, sofort den Krieg gegen das kurdische Volk zu beenden.
Heute vor einer Woche haben der Irak und mehrere vom Iran aus gesteuerte Milizen die junge kurdische Demokratie angegriffen, nachdem sich eine repräsentative Volksbefragung mit der entwaffnenden Mehrheit von über 92% für ein freies und unabhängiges Kurdistan entschieden hatte. Seitdem sind mehr als 1/3 des kurdischen Territoriums unter Kontrolle der irakischen Regierung und schiitischer Milizen.
Die Millionenstadt Kirkuk wurde in der letzten Woche schwerstens beschossen und bombardiert und die Existenz des kurdischen Volkes mit seinen vielfältigen Gruppen und Vertretern ist in sehr ernster Gefahr.
Wir fordern die Führer der freien Welt, stellvertretend US-Präsident Donald Trump, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, EU Kommissionspräsident Dr. h.c. mult. Jean-Claude Junker und alle anderen Vertreter der Staaten und Regierungen auf, den Frieden und die Freiheit des kurdischen Volkes zu unterstützen und die Kriegstreiber im Nahen Osten zu stoppen. Die universellen Werte von Demokratie, Freiheit, Aufklärung und Menschlichkeit können nur gelten, wenn alle Staaten, Länder und Nationen bereit sind, für diese zu stehen. Das tut das kurdische Volk nicht nur für sich selbst, sondern genau für diese Werte, denen es verbunden ist.
Der Westen trägt seit Jahrzenten eine Mitschuld an dem Völkermord an den Kurden indem er seit 1921 bindende Verträge zur Errichtung eines kurdischen Nationalstaates brach, indem er aus Gründen eines politischen Opportunismus auch weiteres Kriegsgerät an zweifelhafte Bündnispartner liefert, indem er seine eigenen Werte in unserer weiten und vielfältigen kurdischen Heimat nun islamischen Aggressoren ausliefert.
40 Millionen Kurden brauchen jetzt den Entschluss des Westens, für diese, unsere Werte zu stehen. Frieden, Freiheit und Menschlichkeit können nirgendwo auf der ganzen Welt beständig sein, wenn es Kompromisse an diesen gibt. Wir fordern den Westen, die freien Nationen und Völker auf:
• Die Waffenlieferungen an den Irak sind sofort zu unterbinden, und ihn auf seine völkerrechtliche Verantwortung zu verweisen und besetzte kurdische Gebiete sofort zu räumen
• die Flugverbotszone im nördlichen Irak ist weiterhin unbedingt zu garantieren
• das am 25.09. erfolgreich durchgeführte Referendum für die Unabhängigkeit Kurdistans in der Autonomen Region Kurdistan zu respektieren
• dem Iran unmissverständlich zu erklären, dass Stellvertreterkriege über seine Milizen nicht geduldet werden
• NATO-Mitglied Türkei darf nicht Kriegspartei in einem aggressiven Angriffskrieg gegen ein gesamtes Volk werden und damit die Stabilität, den Handel, die Pluralität und den Frieden gefährden
• das Selbstbestimmungsrecht der Völker steht in jedem Falle über nationalpolitischen und wirtschaftlichen Interessen einzelner Akteure und ist unter allen Umständen zu akzeptieren