PRESSEERKLÄRUNG: 151/2009-2017
Das Referendum in Kurdistan ist ein demokratischer Akt
Mit hoffnungsvoller Erwartung unterstützt die Kurdische Gemeinde Deutschland den friedlichen und demokratischen Charakter des Unabhängigkeitsreferendums der autonomen Region Kurdistan im Irak am kommenden Montag.
Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde, Mehmet Tanriverdi, beklagt, dass das kurdische Volk seit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reichs, nach dem Ersten Weltkrieg, einen hohen Preis für die geostrategischen Fehlentscheidungen der damaligen Mandatsmächte Großbritannien und Frankreich zahle, obwohl den Kurden heutzutage die Rolle des toleranten und friedfertigen Stabilisators zukommt.
Bei der Neuordnung des Nahen Ostens wurde das kurdische Volk weder gefragt, noch berücksichtigt. Es wurde als Minderheit dem seither andauernden Joch arabischer Nationalstaaten überlassen. Bis in die Gegenwart ist der Nahe Osten seither nicht nur instabil, sondern auch ein Krisenherd aus dem zahlreiche regionale und internationale Krisen, Kriege und Gefahren hervorgingen.
Fernab von Demokratie, Meinungsfreiheit und Menschenrechten haben die meisten Staaten des Nahen Ostens den Weg in eine Diktatur oder in repressive und intolerante Regime gewählt. Nur durch Gewalt, Verfolgung und massive Unterdrückung hielten und halten sich diese Staaten am Leben.
Tanriverdi: “Es ist unverantwortlich von der internationalen Staatengemeinschaft, das kurdische Volk in seiner Gänze autokratischen Systemen wie denen der Türkei und des Iran, barbarischen Terrororganisationen wie dem IS, brutalen Diktaturen wie der in Syrien oder einer korrupten Regierung, wie der des Irak, zu überlassen.”
Allen Widrigkeiten zum Trotz halten die Kurden an einer selbstbestimmten und demokratischen Zukunft fest. Das Referendum ist ein demokratischer Akt.
Das kurdische Volk möchte in Frieden und guter nachbarschaftlicher Beziehung leben und sein Schicksal endlich selbst in die Hand nehmen. Eine kurdische Unabhängigkeit wird in einer bereits instabilen Region ein Hort des Friedens und des Miteinanders sein. Ein freies Kurdistan wird der demokratische Stabilitätsfaktor sein, den der Nahe Osten so sehr vermisst.
Tanriverdi: „Kurden greifen weder andere Völker an, noch wollen sie Krieg gegen andere führen. Sie wollen in einem demokratischen Prozess ihren politischen Willen für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit zum Ausdruck bringen. Sie führen seit Jahren nur Verteidigungs- und keine Eroberungskriege.“
Für Tanriverdi ist das bevorstehende Unabhängigkeitsreferendum der friedlichste und zivilisierteste Weg, sich in die Reihe von mittlerweile über 190 souveränen Staaten und Nationen einzureihen.