Die Kurdische Gemeinde Deutschland e.V. erinnert anlässlich des 25. Jahrestag an das Massaker von Sivas und gedenkt der Opfer.

Auch 25 Jahre nach diesem Verbrechen hat es in der Türkei weder eine Aufarbeitung noch eine Verurteilung der Täter gegeben.

Am 2. Juli 1993 hat in Provinzstadt Sivas ein staatlich geduldeter Pogrom stattgefunden. Über Stunden hinweg haben Polizei, Militär und Politik zugesehen, wie eine fundamentalistische Menschenmenge das Hotel Madimak, in dem alevitische Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle logierten, angriff. Der Mord an 35 Menschen wurde vom türkischen Fernsehen live übertragen. Einige der verurteilten Mörder haben sich – vermutlich mit staatlicher Unterstützung – ins Ausland abgesetzt. Mindestens neun von ihnen leben hier in Deutschland.

Die türkische Regierung macht sich unglaubwürdig, wenn sie wie z.B. mit dem Brandanschlag in Solingen oder den NSU- Morden Gleiches ungleich behandelt und außerhalb der eigenen Staatsgrenzen das Einhalten der Menschenrechte und Aufklärung einfordert, im eigenen Land jedoch Aufklärung und Verurteilung verhindert.

Mitgliedsvereine der Kurdischen Gemeinde Deutschland beteiligen sich bundesweit an Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen.