Pressemitteilung 212/2611-2018

Die Kurdische Gemeinde Deutschland verleiht Friedens- und Integrationspreis 2018

Im Rahmen des diesjährigen Bundeskongresses in der Landeshauptstadt Stuttgart, auf dem ein neuer Bundesvorstand gewählt wurde, lud die Kurdische Gemeinde Deutschland (KGD) am Abend zu einem Empfang in die Staatsgalerie ein.

Den mehr als 250 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bot sich ein abwechslungsreiches Programm mit Grußworten von u.a. dem außenpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Nils Schmid, dem ehemaligen Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Dr. Herbert Schmalstieg und dem Bürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, Herrn Werner Wölfle sowie musikalischen Darbietungen unter der Leitung des kurdischen Komponisten Brâhim Shexo.

Ali Ertan Toprak, alter und neuer Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, begrüßte die Gäste und betonte, wie wichtig es sei, dass Kurdinnen und Kurden, aber auch alle anderen Einwanderer in ihrer neuen Heimat Deutschland gleichberechtigt und ohne Diskriminierung behandelt werden, damit sie eine konstruktive Rolle in dieser Gesellschaft einnehmen können.

Im Rahmen des Empfangs verlieh die KGD zudem den diesjährigen Friedens- und Integrationspreis an den renommierten Traumatologen Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan und die Filmemacherin, Autorin, Journalistin und Frau Europas 2018, Düzen Tekkal. Die international anerkannte humanitäre Arbeit der beiden kurdisch-ezidischen Preisträger hat dazu beigetragen, auf das Schicksal von zehntausenden von Menschen aufmerksam zu machen, die der Barbarei des sogenannten Islamischen Staates (IS) ausgesetzt waren.

Düzen Tekkal die mit ihrem Film „Hawar“ vor einigen Jahren international große Beachtung bekommen hatte, warnte in ihrer Dankdesrede eindringlich vor den Gefahren einer nachlässigen Integrationspolitik, die über kurz oder lang die Wertefundamente der pluralistischen Demokratie zersetzen würde.
Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan widmete in einer aufrüttelnden Dankesrede seinen Preis der jungen Ezidin Jasmin, seiner Patientin, die schwerste Verbrennungen davon trug, als sie sich ihren Peinigern entziehen wollte (60% ihrer Haut sind verbrannt). Sowohl diese Geste als auch der kurze Redebeitrag von Jasmin auf der Bühne bewegten die Anwesenden im Saal zutiefst, die mit langen Standing Ovations reagierten.

Die Laudatio für die Preisträgerin Düzen Tekkal hielt die Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne Schröter, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und für Prof. Dr. Kizilhan hielt sie Mehmet Tanriverdi, stellv. Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland.

Nach dem offiziellen Programm lud die Kurdische Gemeinde Deutschland zum informellen Teil des Abends ein, an dem sich die Gäste angeregt austauschen konnten.