Pressemitteilung 214/1012-2018
Friedensnobelpreis für Nadia Murad
Gemeinsam mit dem kongolesischen Arzt Denis Mukwege hat die kurdisch-ezidische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad heute in Oslo den Friedensnobelpreis entgegengenommen.
Beide Preisträger setzen sich gegen sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten ein.
Murad engagiert sich seit 2016 als Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen für die Anerkennung des Völkermords an Kurden ezidischen Glaubens. Zudem kämpft sie für die Rechte der Opfer von Menschenhandel.
Am Tag der Menschenrechte verliehen, ist diese Auszeichnung Nadia Murads von herausragender Bedeutung für alle Kurdinnen und Kurden. Richtet er doch die Aufmerksamkeit auf eine Region und auf ein Volk, das viel zu oft von der Öffentlichkeit übersehen wurde.
Terroristen des sogenannten Islamischen Staates (IS) haben Nadia Murad als junges Mädchen verschleppt, gefoltert und monatelang vergewaltigt. Nadia gelang die Flucht. Doch noch immer sind Tausende ezidische Frauen und Kinder in Gefangenschaft des IS.
Der heutige Tag ist auch eine Mahnung daran, sie nicht zu vergessen und sich weiter für ihre Befreiung einzusetzen.
Nadia Murad selbst nennt Gerechtigkeit als Motor und Ziel ihres Kampfes, den sie mit bewundernswerter Kraft führt. Die Kurdische Gemeinde Deutschland gratuliert Nadia Murad von Herzen zu dieser hochverdienten Auszeichnung und dankt ihr für selbstlosen Einsatz.
Zugleich möchte die KGD die Gelegenheit nutzen, um auch der gesamten baden-württembergischen Landesregierung, dem Psychotherapeuten Prof. Dr. Jan Kizilhan, dem ehemaligen Leiter des Sonderkontingents Michael Blume sowie der Journalistin Düzen Tekkal für ihre Arbeit einen Dank auszusprechen. Sie alle haben Nadia Murad von Beginn an unterstützt und auf das Schicksal der kurdisch-ezidischen Minderheit aufmerksam gemacht. Nicht zuletzt ihre Arbeit hat dazu beigetragen, dass über 1100 betroffene Ezidinnen gerettet und in Deutschland behandelt werden konnten.