7. August: Gedenken an das Massaker von Simele an die assyrische Bevölkerung 1933
Am 7. August gedenken wir des Simele-Massakers, einer schrecklichen Tragödie, die 1933 während der Herrschaft von König Faisal I. im Nordirak das Leben zahlloser christlicherAssyrer:innen ausgelöscht hat.
Die assyrische Gemeinschaft im Irak fühlte sich nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches zunehmend bedroht. Sie kämpfte um die Anerkennung ihrer Rechte sowie ihrer kulturellen und religiösen Identität in einem mehrheitlich muslimischen Land.
Als Assyrer:innen 1933 erfolglos versuchten, Asyl im benachbarten Syrien, das damals unter französischem Mandat stand, zu suchen, um frei von den Unterdrückungen zu leben, verschärften sich die Spannungen zwischen der assyrischen Bevölkerung und der irakischen Regierung. Diese Spannungen kulminierten schließlich im Simele-Massaker.
Am 7. August begann die irakische Armee eine Militäroperation in der Region Simele. Tausende assyrische Zivilist:innen wurden in ihren Dörfern getötet, vergewaltigt und vertrieben. Insgesamt wurden 60 Dörfer zerstört. Dieses brutale Vorgehen wurde als Vergeltung für Aufstände und die Forderung nach Autonomie betrachtet.
Das Simele-Massaker hatte langfristige Auswirkungen auf die assyrische Gemeinschaft im Irak und darüber hinaus. Viele flohen aus dem Land, um Schutz zu suchen, was zu einer bedeutenden Diaspora führte. Die Ereignisse von Simele bleiben bis heute ein wichtiger Bestandteil der assyrischen Identität und ihres kollektiven Gedächtnisses.
Als Kurdische Gemeinde Deutschland dürfen wir nicht ignorieren, dass vereinzelt auch Kurd:innen während des Simele-Massakers an den Gewalttaten beteiligt haben. Es ist unsere Verantwortung, die Vergangenheit kritisch zu betrachten und aus den Ereignissen zu lernen. Der Gedenktag dient deshalb als Erinnerung daran, die Geschichte nicht zu vergessen und uns stets communityübergreifend solidarisch zu zeigen, wenn Menschenrechte verletzt werden.