Internationaler Tag der Migrant:innen

Im Jahr 2000 riefen die Vereinten Nationen den 18. Dezember zum Internationalen Tag der Migrant:innen aus um an die weltweit über 270 Millionen Migrant:innen zu erinnern.

Die kurdische Einwanderung in die Bundesrepublik begann in ihrer prägendsten Form als Arbeitsmigration. Mit dem Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik und der Türkei 1961 kamen über eine halbe Million Kurd:innen nach Deutschland. Anfangs in der Hoffnung Familien in der Heimat zu unterstützen, wurde Deutschland für die allermeisten zur dauerhaften Heimat, zum neuen Lebensmittelpunkt, da eine Rückkehr in die Türkei für viele aufgrund der politischen Lage nicht in Frage kam, oder man sich in der Zwischenzeit ein eigenes Leben in der neuen Heimat aufgebaut hatte. Seit den 1980er Jahren wurde Deutschland zum Ziel weiterer hunderttausender Kurd:inen, die der Verfolgung und Gewalt in ihren Herkunftsstaaten entfliehen und ein Leben in Sicherheit suchten. Über 1,5 Millionen Deutsch-Kurd:innen leben mittlerweile in vierter Generation in Deutschland.

Die jüngere Geschichte der Kurd:innen ist somit eng verbunden mit Migration. Wir wollen daher diesen Tag dazu nutzen an unsere eigene Geschichte zu erinnern. Dieser Tag ist uns aber auch Anlass, an das Schicksal der Arbeitsmigrant:innen zu erinnern, die wie z.B. in Katar unter menschenunwürdigen Bedingungen ausgebeutet werden.