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Auf Einladung vom Europäischen Haus sind die beiden kurdisch-jesidischen Menschenrechtsaktivistinnen, Nadia Murad und Lamya Aji Baschar, am Freitag im Rahmen der Sacharov-Preisverleihung zu einem Gespräch nach Berlin gekommen. Die Kurdische Gemeinde Deutschland, vertreten durch Bundesvorstandsmitglied Kehy Mahmoud, war auch unter den Gästen.

In kurzen Reden schilderten Lamya A. Baschar und Nadia Murad ihre persönlichen Leidensgeschichten in IS-Gefangenschaft. Sie betonten ihre Dankbarkeit gegenüber dem Europäischen Parlament für diesen symbolischen Akt-, als auch der Bundesregierung, speziell dem Bundesland Baden-Württemberg, für das Sonderprogramm für IS-Opfer. Dennoch sind sich die Sacharov-Preisträgerinnen einig, es bestehe noch Handlungsbedarf um das Genozid an den Jesiden aufzuarbeiten. So appelliert Nadia Murad auch als UN-Sonderbotschafterin an die Vereinten Nationen und Europäischen Gemeinschaft, das Schicksal der noch vom IS gefangenen 3.500 jesidischen Frauen, Mädchen und Kinder nicht zu vergessen und ihrer religiösen Minderheit eine Schutzzone zu errichten um ihnen endlich den nötigen Frieden zu garantieren. Der „Islamische Staat“ müsse nicht nur militärisch, sondern auch ideologisch bekämpft werden damit ein Leben für religiöse Minderheiten in der Region gewährleistet wird.

Elmar Brok, Mitglied des Europäischen Parlaments, stellte sich auch den Fragen der Gäste. Er versicherte weitere humanitäre Hilfe für die verfolgten Minderheiten. Außerdem erwähnte er vor diesem Hintergrund auch die gute Arbeit der Kurdischen Regionalregierung in der Flüchtlinghilfe und zu die Erfolge der kurdischen Peschmerga gegen den IS.

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