PRESSEERKLÄRUNG: 135/0806-2017
Ja zur Unabhängigkeit Kurdistans!
Die kurdische Autonomieregierung hat in einer gemeinsamen Erklärung mit mehr als 14 Parteien und Organisationen Kurdistans, inklusive der turkmenischen, armenischen, chaldäischen und assyrischen Minderheiten bekanntgegeben, dass ein Referendum zur Unabhängigkeit Kurdistans stattfinden solle. Als Datum für das Unabhängigkeitsreferendum wurde der 25. September 2017 festgelegt.
Die Kurdische Gemeinde Deutschlands begrüßt den Beschluss des unter Kurdinnen und Kurden langersehnten Referendums.
Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, stuft diese Entscheidung als „historisch“ ein. „Mit diesem friedlichen Schritt sendet das kurdische Volk und die in Kurdistan lebenden Minderheiten ein deutliches Signal an die Weltgemeinschaft, dass nur ein unabhängiges und demokratisches Kurdistan zur Stabilisierung des Nahen Ostens beitragen kann.“
Die Kurdische Gemeinde Deutschland unterstützt jede friedliche Anstrengung, die dazu beiträgt, dass eine funktionierende Gewalteinteilung entsteht, dass ein starkes Parlament das Volk repräsentiert, den Schutz der Minderheiten garantiert und die Präsidentschaftswahlen ausrichtet. Eine stabile Unabhängigkeit im fragilen Nahen Osten braucht auch eine funktionierende starke Demokratie.
Tanriverdi ruft die Bundesregierung auf, bereits im Vorfeld des Referendums die kurdische Autonomieregierung in der Planung und Umsetzung des Referendums organisatorisch und logistisch zu unterstützen. Deutschland und Kurdistan sind über die 1,2 Millionen in Deutschland lebenden Kurdinnen und Kurden hinaus enge Partner, insbesondere im Kampf gegen den Terrorismus. Daher sieht Tanriverdi in der tatkräftigen Unterstützung des Referendums durch Deutschland die logische Fortsetzung und Vertiefung der begonnen militärischen Partnerschaft.
Die Kurdische Gemeinde Deutschland wird laut Tanriverdi ihre „Brückenfunktion nutzen, um als verlässlicher Partner der Bundesregierung die politischen und wirtschaftlichen Chancen einer engeren Vernetzung Deutschlands und Kurdistans aufzuzeigen.“