Kurdischen Gemeinde Deutschland ruft zu einer Regierung der nationalen Einheit auf.

Nach dem Referendum über die kurdische Unabhängigkeit, haben Aggressoren aus irakischen Regierungstruppen und vom Iran aus gesteuerte schiitische Milizen die kurdischen Gebiete überfallen. Erneut müssen Kurdinnen und Kurden ihre Heimat verteidigen.

Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland sieht eine Lösung für die Zukunft Kurdistans (Süd) im schnellen Aufbau einer Regierung der nationalen Einheit.

Toprak: „Es ist jetzt möglich, dass das kurdische Volk gerade unter dem Druck des gegen sie gerichteten Krieges, gemeinsam zu einer Einheit finden kann.“

Politisch bedeutet dies, dass eine überparteiliche Regierung gebildet werden muss, die alle kurdischen Kräfte vertritt und einen neuen innerkurdischen Dialog, ermöglicht. Der Weg führt in eine Demokratie und zur Rechtsstaatlichkeit, den Kurdistan konsequent weiter entwickeln muss. Gerade der Wunsch nach Demokratie und grundlegenden Menschenrechten hat die sunnitische und schiitische Feindschaft gegen das kurdische Volk ausbrechen lassen.

Die jetzt mögliche politische Einheit des gesamten kurdischen Volkes aus allen umliegenden Ländern liegt nun in der Hand seiner politischen Vertreter, ihrer Vernunft und der Kraft des Einheitswillens. Nur so können Kurden unter einer gemeinsamen Fahne, in einem geeinten Land frei und selbstbestimmt leben. Alle Kurden müssen jetzt Meinungsverschiedenheiten zurückstellen und überparteilich Freiheit, Frieden und Einheit kraftvoll gestalten.

Toprak ruft die freie Welt auf, solidarisch mit den Kurden zu sein.

Wir mahnen und bitten alle Kurden weltweit, nun für diese Einheit in Vertrauen und Geschwisterlichkeit einzutreten, unabhängig von Herkunft oder Religion, Familie oder Parteizugehörigkeit.

Das ist eine große und vielleicht einmalige Chance in schweren Stunden.

Die Kurdische Gemeinde sieht in einer Regierung der nationalen Einheit jetzt mögliche Brücke für alle Kurden und kurdischen Parteien, um zusammen zu kommen.

Toprak: „Wir erwarten, dass die Regierung in der Autonomen Region Kurdistan dazu einen ersten, deutlich mutigen Schritt geht und dass sie fair alle anderen demokratischen kurdischen Kräfte zur aktiven Regierungsbeteiligung für das gesamte Volk einlädt.“

So können die Interessen des ganzen kurdischen Volkes in seiner weiten Vielschichtigkeit vertreten werden. So entsteht endlich eine reale Hoffnung für die geeinte Zukunft. So wird es keine Bruderkriege mehr geben und so wird der Weg für allseitig weitreichende und notwendig politische Reformen frei. Das ermöglicht auch, dass unser aller Begriff von einer freiheitlich demokratischen Rechtsstaatlichkeit schnell, tief und umfassend greifen kann.

Damit erhalten die künftigen Wahlen für ein neues Parlament und die Präsidentschaft eine einmalig entscheidende Bedeutung, die um keinen Preis verspielt werden darf.

Die Kurden müssen jetzt den Weg in die nationale Einheit und zu einer Regierung finden, welche die Gänze des kurdischen Volkes repräsentiert.