PRESSEERKLÄRUNG: 153/1610-2017

Kurdistan wird erneut angegriffen!

Seit heute Morgen greifen die vom Iran gesteuerten schiitischen Milizen und irakische Truppen gemeinsam die kurdische Stadt Kirkuk an. Dieser Angriff wird auch von der Türkei unterstützt. Es gibt zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung.

Die Kurdische Gemeinde Deutschland (KGD) verurteilt den irakisch-iranischen Aggressionskrieg gegen die autonome Region Kurdistan aufs Schärfste und fordert eine entschiedene und ehrliche Haltung der Weltgemeinschaft. „Es kann nicht sein, dass die irakische Armee und vom Iran unterstützte Paramilitärs Kurdistan als wichtigsten westlichen Verbündeten gegen den IS angreifen, während Washington, Berlin und Brüssel wegschauen,“ so Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Bundesvorsitzender der KGD.

In den frühen Morgenstunden des 16. Oktober 2017 haben irakische Truppen und vom Iran gesteuerte schiitische Fanatiker einen Angriff auf die kurdische Stadt Kirkuk gestartet. Dabei haben sie dutzende Häuser kurdischer Zivilisten in Brand gesteckt und die Bevölkerung aus der Region vertrieben. Die Zentralregierung des Irak hat die Arabisierungskampagne Saddam Husseins direkt wiederaufgenommen und einen arabischen Sonder-Gouverneur für Kirkuk eingesetzt. In der kurdischen Stadt Tuz Khurmatu wurde ebenfalls ein Araber zum Bürgermeister ernannt, die Kurden werden derzeit vertrieben.

Zigtausende Zivilisten sind derzeit auf der Flucht. Sie sehen keinen Ausweg mehr als die Flucht nach Suleimania und Erbil. Die Stadt, die für die Kurden als „das Herz Kurdistans“ gilt, ist erneut der Willkürherrschaft Bagdads ausgesetzt. Wie schon zu Zeiten der Monarchie und zu Zeiten der Diktatur Saddam Husseins.

Die Kurdische Gemeinde Deutschland ruft die Bundesregierung und die Europäischen Kommission dazu auf, eine entschlossene Haltung gegenüber dieser ethnischen Säuberungspolitik gegen das kurdische Volk einzunehmen.

Tanriverdi: „Wir fordern die Weltgemeinschaft auf, dass vor drei Wochen durchgeführte Referendum für die Unabhängigkeit Kurdistans als einen friedlich-demokratischen Akt anzuerkennen.“ In Kurdistan darf nicht erneut eine humanitäre Katastrophe wie vor drei Jahren in Kobani und Shingal entstehen.