PRESSEERKLÄRUNG: 76/ 2903-2016
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Aschaffenburg

 

Für Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, sind die jüngsten Ausschreitungen in Aschaffenburg ein Beleg dafür, wie sehr die in der Türkei aufgeheizte Pogromstimmung gegen Kurden auf deutschen Straßen eskaliert.

In mehreren bundesdeutschen Städten haben Jugendgruppen der türkischen rechtsradikalen Organisation der Grauen Wölfe zu angeblichen Antiterrordemonstrationen aufgerufen.

Mit dem Wolfsgruß als Handzeichen für die rechtsextremistische Haltung sowie türkisch nationalistischen und religiösen Parolen die skandiert wurden, haben die Demonstranten weder einen friedlichen Charakter bewiesen, noch einen Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben in der Bundesrepublik geleistet. Ziel war es vielmehr mit gezielten Provokationen Auseinandersetzungen herbeizuführen.

Weder mit den „Allah u akbar“ (Allah ist allmächtig) Rufen, noch mit „Türkiye canim sana feda“ (Türkei mein Leben opfere ich dir) werden die türkischen Demonstranten dem Ziel des friedlichen Zusammenlebens in einer religiös, ethnisch, und kulturell heterogenen Gesellschaft gerecht.

Tanriverdi bedauert die Eskalation, vor der die Kurdische Gemeinde Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung mit der Türkischen Gemeinde Deutschland bereits im September 2015 gewarnt hat und hebt ausdrücklich hervor, dass die Innenpolitik der Türkei und das militärische Vorgehen der türkischen Regierung längst schon in die innen-und sicherheitspolitischen Belange Deutschlands hineinreichen.