PRESSEERKLÄRUNG: 149/0809-2017

Unruhen in den kurdischen Städten – Iran geht gegen eigene Bevölkerung brutal vor!

Seit Tagen demonstrieren zigtausende Menschen in Ostkurdistan/Westiran gegen die wiederholten Morde an kurdischen Grenzhändlern, sogenannten „Kolbar“, durch iranische Sicherheitskräfte. In mehreren Städten, unter anderem Baneh und Sanandadsch, gingen die Menschen auf die Straße, um anfangs friedlich gegen die barbarischen Aktionen des iranischen Militärs zu demonstrieren.

Das Regime in Teheran hat als Antwort auf die Proteste schwer bewaffnete Paramilitärs und die umstrittene Revolutionsgarde des Landes aufmarschieren lassen. Nahezu alle kurdischen Großstädte im Iran sind derzeit Schauplatz von Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und den Soldaten der selbsternannten „Islamischen Republik Iran.“

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde in Deutschland, Mehmet Tanriverdi verurteilt das Verhalten der iranischen Führung und fordert von der Bundesregierung und der Europäischen Kommission eine angemessene Antwort. Tanriverdi: „Es kann nicht sein, dass Europa lediglich auf das Handelsvolumen schaut, während der Iran Menschen massiv unterdrückt.“

Die Bundesregierung und die Europäische Union müssen auch im Iran die Einhaltung der Presse- und Meinungsfreiheit und der Versammlungsfreiheit fordern. Laut Tanriverdi komme auch auf die Medien eine große Rolle zu. „Die Entwicklungen im Iran müssen mehr wert sein als eine Randnotiz im Nachrichtenteil.“