SWR-Tagesgespräch mit Ali Ertan Toprak

Warnung vor Gegengesellschaften

Der Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde Deutschland im Gespräch mit Florian Rudolph

Wer mit DITIB zusammenarbeite, lege die Zukunft deutscher Muslime in die Hände Erdogans.

Ali Ertan Toprak, der Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde in Deutschland ist nicht überrascht, dass Imame des größten deutschen Islamverbandes, DITIB, mutmaßliche Anhänger der Gülen-Bewegung der türkischen Regierung gemeldet haben. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion hat die Bespitzelungen jetzt eingeräumt und als Panne entschuldigt. Präsident Erdogan macht die Bewegung des Predigers Gülen für den Putschversuch im Juli vergangenen Jahres verantwortlich.

DITIB ist nach Ansicht Topraks von Ankara instrumentalisiert. Toprak sagte im SWR-Tagesgespräch, wer mit DITIB zusammenarbeite, wie es Landesregierungen in Fragen des islamischen Schulunterrichts tun, der lege die Zukunft der deutschen Muslime in die Hände des türkischen Präsidenten Erdogan. Der türkische Islam werde immer nationalistischer und islamistischer. Toprak warnt in diesem Zusammenhang vor Folgen für das Zusammenleben in Deutschland. Es entstünden Gegengesellschaften, die aktiv und aggressiv gegen westliche Werte vorgingen. Ihn erschrecke die Hilflosigkeit deutscher Politiker, bekannte Toprak im SWR.