Weltflüchtlingstag 2022 – Das Recht auf Schutz ist universell! 

Das UNHCR möchte anlässlich des Weltflüchtlingstages dieses Jahr den Schwerpunkt auf das universelle Recht auf Schutz legen. Diese Entscheidung begrüßt die Kurdische Gemeinde Deutschland – denn dieses Recht wird zu häufig aus rassistischen Gründen mit Füßen getreten. 

Dies zeigt sich bereits an der europäischen Außengrenze. Nachdem sie ihr Leben auf ungesicherten Fluchtrouten riskieren, werden viele Flüchtende von den europäischen Grenztruppen gewaltvoll zurückgedrängt, bevor sie überhaupt eine Chance haben, ihre Recht auf Asyl geltend zu machen. Die Zurückweisung von Flüchtenden wird oft als „Pushback“ bezeichnet – dieser Begriff aus dem Englischen wurde zu Recht 2021 zum Unwort des Jahres gekürt. Beim „Pushback” wird nicht differenziert, zwischen legalen Formen der Zurückweisung und den Misshandlungen durch Sicherheitsbehörden, die gegen die Genfer Flüchtlingskonvention verstoßen. Opfer der gewaltvollen Abschottung sind tausende Menschen an der Grenze zwischen Polen und Belarus, die unter menschenwidrigen Umständen seit Monaten dort festsitzen – viele davon kommen aus der Autonomen Region Kurdistan. 

Aber auch nach einem gelungenen Erwerb einer Aufenthaltserlaubnis und dem Ankommen in die europäische Berufs- oder Bildungswelt, machen Zugewanderte Erfahrungen mit Rassismus. Die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wird von rechtsextremen Parteien europaweit mit Scheinargumenten wie „Flüchtlinge sind kriminell“ befeuert.  

Mit Aktionen zum Themen- und Aktionsjahr gegen den antikurdischen Rassismus möchte die Kurdische Gemeinde Deutschland die Erfahrungen mit Alltagsrassismus der deutsch-kurdischen Communitys zur Sprache bringen, aber auch die eigenen Vorurteile reflektieren, um zum Aufbau einer Willkommensgesellschaft beizutragen. 

Die Aufnahme von über drei Millionen Geflüchteten aus der Ukraine hat in den letzten Monaten gezeigt, dass Europa – anders als das, was von Rechtsextremen behauptet wird – genügend Aufnahmekapazität hat. Im Geiste dieser zu begrüßenden Solidarität fordert die Kurdische Gemeinde Deutschland Politik und Zivilgesellschaft dazu auf, sich solidarisch gegenüber allen Menschen zu zeigen, die aufgrund von Kriegen und politischen Verfolgungen ihre Heimat widerwillig verlassen müssen – das Recht auf Schutz ist universell.