judische_und_kurdische-gemeinde

„Wir Demokraten müssen mehr denn je zusammenrücken!“

Unter diesem Motto, fand am 14.07.2015 zum ersten Mal eine gemeinsame Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft(DiG) und der Kurdischen Gemeinde Deutschland e.V.(KGD) in der Jüdischen Gemeinde Hamburg statt.

„Es ist an der Zeit, dass wir uns auf unsere gemeinsamen Werte von Demokratie und Freiheit konzentrieren und unsere Kräfte gegen Antisemitismus und Islamismus bündeln.“

, sagte der Vorsitzender der KGD, Ali Ertan Toprak zu Beginn seiner Rede.

„Dazu müssen wir uns offener begegnen und auf allen Ebenen einen Dialog beginnen, der uns noch näher bringen sollte. Wir die Kurdische Gemeinde Deutschland e.V./KGD sind dazu bereit und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

Die Veranstaltung in Hamburg hat das Interesse vieler jüdischer und kurdischer Bürger geweckt und war sehr gut besucht.

Im Anschluss gab es viele Interessante Gespräche und Begegnungen zwischen Kurden und Juden. Alle waren sich einig, dass das ein wichtiger Dialog war und auch in anderen Städten fortgesetzt werden sollte.

Die Kurden sind mehrheitlich Muslime, aber dennoch religiös sehr heterogen. So gibt es bei den Kurden neben dem Islam eine Bandbreite an Religionen von Jesidentum, über Alevitentum bis Judentum.Deutsch-Israelischen-Gesellschaft

Der Antisemitismus hat, bis auf die radikalen islamistischen Gruppen, die es sicherlich marginal auch unter den Kurden gibt, keinen breiten Platz unter den Kurden. Die Kurden, sind neben den vielen kleinen religiösen Minderheiten, das einzige Volk im Nahen Osten, das das Existenzrecht Israels nicht bestreitet.

Es gibt auch einige Gemeinsamkeiten zwischen Kurdistan und Israel.

Beide haben sehr lange für eine Eigenstaatlichkeit gekämpft. Israel gibt es bereits zwar schon länger offiziell als Staat, aber dennoch bis heute akut bedroht in ihrer Existenz. Kurdistan ist immer noch in vier Teile geteilt aber es gibt ein Hoffnungsschimmer. In Nordirak sind die Kurden kurz davor Ihre Unabhängigkeit auszurufen. Weder die Araber, noch die Perser, noch die Türken sind weder Israel noch Kurdistan gegenüber friedlich gesinnt.

Daher sehen wir in dieser Lage eine Zusammenarbeit und Kooperation zwischen Israel und Kurdistan auf allen Gebieten dringend geboten.

Wir wissen, dass Israel vor allem im Sicherheitsbereich in Südkurdistan/Nordirak mit der Regionalregierung Kurdistan eng zusammen arbeitet. Das ist gut so und sollte weiter ausgebaut werden.

Israel sollte vor allem aber auch aktuell die syrischen Kurden unterstützten.

Das würde Israels Ansehen unter den Kurden noch mehr steigern.

Nichts zu vergessen sind die Tausenden kurdischen Juden, die heute Bürger des Staates Israel sind. Sie sind mit der wichtigste Bindungsglied zwischen Kurdistan und Israel.

Ein unabhängiges Kurdistan wäre unter diesen Gesichtspunkten, der einzige Staat im Nahen Osten, der keine Bedrohung für Israel darstellt. ali-ertan-toprak

Wenn wir die wissenschaftlich-technische Überlegenheit Israels mit dem Mut und dem Freiheitsdrang der Kurden zusammenbringen, könnten beide Staaten davon nur profitieren.

Derzeit leisten die Kurden einen enormen Beitrag, um im Nahen Osten einen Vormarsch des Islamismus zu stoppen.

Der Islamische Staat ist eine existenzielle Bedrohung für die Kurden und Israel zugleich. Zuerst sind die Kurden in der Reihe. Wenn die Kurden besiegt werden würden, wäre Israel als nächstes dran. Die Barbaren des IS sind eine Bedrohung für die freie Welt insgesamt. Daher dürfen die Kurden in ihrem Kampf gegen diese Barbaren des IS nicht allein gelassen werden. Jede Unterstützung der Kurden im Kampf gegen die IS ist eine Verteidigung unserer Zivilisation.

Diese Veranstaltung sollte der Beginn einer freundschaftlich-solidarischen Zusammenarbeit zwischen der Jüdischen Gemeinden und der Kurdischen Gemeinde Deutschland e.V. sein.

Die DIG und die Jüdische Gemeinde in Deutschland können der Solidarität der KGD in Zukunft immer gewiss sein.