Weltflüchtlingstag 2020: Für Menschlichkeit, gegen Vorurteile.
Knapp 80 Millionen Menschen waren laut UNHCR im vergangenen Jahr aufgrund von Krieg, Gewalt, Verfolgung, Naturkatastrophen und wirtschaftlicher Not auf der Flucht. Das sind fast 10 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Unter den Flüchtlingen befinden sich rund 30 Millionen Kinder, Zehntausende von ihnen unbegleitet. Die individuelle Not, die sich hinter diesen bestürzenden Zahlen verbirgt, ist kaum zu fassen.
Die Corona-Pandemie hat die Situation von Flüchtenden weltweit noch einmal massiv verschärft, neue Krisen geschaffen und die herrschenden Ungleichheiten zusätzlich verstärkt: Gerade Menschen auf der Flucht ist der Zugang zu einer sicheren Unterkunft, medizinischer Versorgung und sauberem Wasser oft verwehrt. In überfüllten Camps sind schützende Hygiene-Maßnahmen und Abstandsregeln nicht einzuhalten. Rund 57 Länder weltweit haben Einreisebeschränkungen verhängt und das Recht auf Asyl de facto ausgesetzt.
Gleichzeitig verdrängt die Corona-Pandemie die Situation der Vertriebenen und Geflüchteten häufig aus der medialen Öffentlichkeit. Daher sollten wir an diesem Weltflüchtlingstag alle ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit Menschen auf der Flucht setzen: Indem wir auf ihre Lage aufmerksam machen, uns für die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention auch in Krisenzeiten, sichere Unterkünfte einsetzen, internationale Hilfsorganisationen unterstützen oder regional engagieren: für Menschlichkeit, gegen Vorurteile.