Pressemitteilung 193/10072018
Das Verbot der „Osmanen Germania“ war überfällig
Die Kurdische Gemeinde Deutschland begrüßt das bundesweite Verbot der türkisch-nationalistischen kriminellen Gruppierung „Osmanen Germania“ und ihrer Teilorganisationen durch das Bundesinnenministerium.
Die KGD hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach auf die Gefahren durch die schnell wachsende kriminelle Vereinigung hingewiesen, die sich offiziell als „Boxclub“ ausgibt und die in zahlreiche schwere Gewalt- und Straftaten, wie Drogendelikte, Schutzgelderpressung und Zwangsprostitution, verwickelt war.
Besonders brisant empfindet Mehmet Tanriverdi, Stellvertretender Vorsitzender der KGD, auch die politische Agenda der Osmanen Germania, die als Vertreter eines radikalen türkischen Nationalismus gelten. Tanriverdi: „Nach Erkenntnissen des NRW-Innenministeriums pflegen die Osmanen gute Beziehungen zur türkischen Regierungspartei AKP und zum Umfeld des Staatspräsidenten Erdogan. Als Schlägertruppe im Ausland zählen die Osmanen Germania zu seinem Unterstützer-Netzwerk.“
„Vereinigungen wie die Osmanen Germania, die auf Demonstrationen und im Internet äußerst aggressiv gegen Andersdenkende agieren, tragen auch hierzulande zu einem bedrohlichen Klima für Erdogan-Kritiker bei“, so Tanriverdi weiter. Sie seien Teil einer wachsenden nationalistisch-türkischen Szene, die Kritiker massiv unter Druck setze oder bedrohe. „Es ist gut, dass diesem unerträglichen Zustand nun ein Riegel vorgeschoben wird.“