Pressemitteilung: 253/2511-2019
Management mit Moral –
Kurdische Gemeinde Deutschland fordert VW auf, nicht in der Türkei zu investieren!
Die Kurdische Gemeinde Deutschland (KGD) sieht mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei und ihrer dschihadistischen Verbündeten in Nordsyrien (Rojava) im Oktober 2019 jegliche Grundlage für Investitionen genommen.
Der Bundesvorsitzende Ali Ertan Toprak hebt zwar hervor, dass die Unternehmensleitung zunächst richtig reagiert und die Entscheidung über den Bau des geplanten VW-Werks bei Manisa in der Türkei vorerst ausgesetzt habe, doch es beunruhigend ihn sehr, da das VW- Management weiterhin mit dem türkischen Standort liebäugelt.
Toprak macht deutlich, dass mit der türkisch-dschihadistischen Invasion zuvor relativ sichere und stabile Region vor den Augen der Weltöffentlichkeit zu einer Zone der Vertreibung für Hunderttausende und Ermordung tausender Menschen wurde. Die menschliche Tragödie gipfelt derzeit in einer ethnischen Säuberung. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen, die EU sowie US-Senatoren verurteilten dies bereits wiederholt.
Die Neu-Ansiedlung von syrischen Arabern in die zuvor von Kurden bewohnten Siedlungen und Städte ist in vollem Gange. Der Krieg der Türkei richtet sich nicht nur gegen die Kurdinnen und Kurden, sondern auch den Angehörigen religiöser Minderheiten wie Christen, Jesiden und Aleviten.
Toprak sieht jedoch auch die innenpolitische Bilanz der türkischen Regierung kritisch. Kaum ein Tag würde vergehen an dem keine Polizei-Operationen stattfinden, bei denen Kritiker, Journalisten oder Oppositionspolitiker verhaftet werden und demokratisch gewählte Bürgermeister der kurdischen Städte abgesetzt würden.
Toprak: “In einem Land, in dem die Medien gelenkt, die Opposition verfolgt, die Gewaltenteilung weitgehend aufgehoben, es keine Rechtssicherheit gibt und die Demokratie zu einer Farce geworden ist, widerspricht die geplante Investition jeglicher ökonomischer Logik.“
Toprak fordert sowohl die Unternehmensleitung als auch das Land Niedersachsen zu einem Umdenken auf und erwartet eine moralisch und politisch vertretbare Entscheidung.