Pressemitteilung 187/2605-2018
Wir sind entsetzt über die brutalen Übergriffe auf kurdische Flüchtlinge auf Lesvos in Griechenland!
Die Kurdische Gemeinde Deutschland e.V. (KGD) verurteilt das schreckliche Verbrechen, das an kurdischen Flüchtlingen in einem Camp der kleinen griechischen Hafenstadt Mytilini auf der Insel Lesvos begangen wurde auf das Schärfste: Schockierende Videoaufnahmen in den Sozialen Medien zeigen, wie ein rasender Mob in dem Flüchtlingscamp Moria Kurden angreift, weil sie sich angeblich nicht an die Regeln des Ramadan hielten. Vier Kurden aus dem syrischen Teil Kurdistans, wurden bei den Übergriffen auf brutalste Weise getötet und Dutzende schwer verletzt, hieß es in den ersten Agenturmeldungen. Glücklicherweise stellte sich später diese Meldung als falsch heraus. Tote gab es nicht. Fest steht, dass die Angreifer, überwiegend Arabar aus Deir Azzor, Syrien und dem Irak sowie Pakistan stammen.
„Jedem Muslim steht es frei, im Monat Ramadan zu fasten oder eben nicht. Die Nichteinhaltung religiöser Regeln darf nie zum Vorwand für Gewalt oder gar Mord werden“, äußerst sich der stellvertretende KGD-Vorsitzende Mehmet Tanriverdi äußerst bewegt. „Uns zeigt der Vorfall auch, dass Kurden nirgends auf der Welt sicher vor Islamismus und den Islamisten sind. Es ist besonders tragisch, dass Menschen in Europa zu Opfern von Fanatikern werden, derentwegen sie aus ihren Heimatländern geflohen sind.“
Das radikale Gedankengut der Täter ist eine Gefahr für unsere gesamte Gesellschaft, nicht nur in Europa, es schadet aber auch dem Ansehen Millionen rechtschaffener Muslime weltweit, so Tanriverdi.
Die Kurdische Gemeinde Deutschland fordert eine sofortige und lückenlose Aufklärung dieser schrecklichen Tat und ein deutliches Durchgreifen der EU mit allen Mitteln! Der jüngste Vorfall ist auch ein Ausdruck einer gescheiterten europäischen Flüchtlingspolitik. Die chaotischen Zustände in den Flüchtlingscamps an Europas Grenzen erfordern ein gemeinsames, solidarisches Handeln ganz Europas! Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind heute bei den Verletzten und Angehörigen.